Die Hollywood-Schaukel ‒ Urlaub und Erholung für zuhause

Meerbusch, Mai 2019. Ein Gefühl von Schwerelosigkeit und grenzenloser Freiheit – das bekommt man beim Entspannen auf einer Hollywoodschaukel. Mit ihrem modischen Dach zählt sie mittlerweile seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Gartenmöbelstücken und liegt seit ein paar Jahren sogar wieder richtig im Trend, wie Roman Hiersig, Geschäftsführer von Lizzy Heinen, der in Meerbusch Designmöbel aus Edelstahl vertreibt, weiß. Früher vor allem knallbunt, erscheint die Hollywoodschaukel heutzutage eher in dezenten Farben und geht mit der Zeit. Aber woher rührt der Trend zur beliebten Schaukel eigentlich?

Möbel mit hundertjähriger Geschichte

Die Hollywoodschaukel gibt es zumindest nachweislich schon seit 1909 in England. Wir kennen sie als eine meist überdachte und gepolsterte Sitzbank, die mit Ketten an einem freistehenden Gerüst befestigt ist, wodurch ein Schaukeln ermöglicht wird. Aber wer genau sie wann erfunden hat, ist nicht bekannt.

Aber wieso heißt die Schaukel Hollywoodschaukel, wenn sie doch ursprünglich aus England kommt?

Richtige Beliebtheit erlangte die Hollywoodschaukel in Deutschland erst in den 1950er Jahren, als Spielfilme aus Hollywood auch in europäischen Kinos gezeigt wurden und hierzulande Sehnsüchte nach einem amerikanischen Freiheitsgefühl weckten. In einigen dieser Filme, etwa im Klassiker „To Kill A Mockingbird“ (Regie Robert Mulligan) von 1962, sitzen die Figuren auf einer an dem Vordach angebrachten Schaukel auf einer typisch amerikanischen Veranda, unterhalten sich oder hängen ihren Gedanken nach. In diesem Zuge erhielt die Hollywoodschaukel auch ihren – allerdings nur hierzulande bekannten – Namen.

Die Schaukeln waren damals in der Zeit des Wirtschaftswunders nach dem zweiten Weltkrieg unter anderem so beliebt, weil sie positive Gefühlte vermittelten: den Anfang einer neuen Liebe, die Sehnsucht nach den unendlichen Weiten oder aufregenden Großstädten, in denen jeder Traum wahr werden kann. „Die Hollywoodschaukel ist in ihrer Idee zeitlos“, findet Roman Hiersig, „da wir alle einmal einen Ort der Entspannung und des Träumens benötigen“.

Erinnerungsort Hollywoodschaukel

Heute kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Hollywoodschaukeln sind mittlerweile auch Orte des Erinnerns und der Nostalgie. Während für die ältere Generation, die in den 1950ern solche Schaukeln kaufte, das Möbel ein Gefühl von Urlaub, Fernweh und Weite versprach, wecken sie in der nachfolgendenden Generation Kindheitserinnerungen. „Für die Kinder und Enkel, die mit diesen Gartenmöbeln aufgewachsen sind, können diese Möbel ein Teil ihres Zuhauses und verbunden mit Erinnerungen an Geborgenheit und Familie sein“, erklärt Hiersig das ungebrochene Interesse an der Hollywoodschaukel.

Individuell und wandelbar

Die Hollywoodschaukel ist ein experimentierfreudiges Möbel. Bereits in den 1950er Jahren wurde die Schaukel hierzulande nicht eins zu eins kopiert, was an den architektonischen Unterschieden der typischen Familienhäuser in Amerika und in Deutschland liegt. Europäische Häuser haben üblicherweise keine Veranda, an deren Dach eine Schaukel aufgehängt werden könnte, weswegen ein separates Gerüst notwendig ist.

Auch die Polsterung ist bei Hollywoodschaukeln eine individuelle Angelegenheit. In den 1950er und 1960er Jahren waren die Polster dem Zeitgeschmack gemäß meistens bunt, in kräftigen Farben und mit auffälligen Mustern. Diese farbenfrohen Polster, die optisch eine große Ähnlichkeit zu Hawaii-Hemden aufwiesen, weckten Urlaubswünsche und die Sehnsucht nach südlichen Ländern, da die Schaukel auch insbesondere in Italien beliebt war. Dort ist sie allerdings als „Dondolo“ bekannt, wie sie Rex Gildo Ende der 1960er Jahre in einem gleichnamigen Lied als Ort der Verliebtheit besang. So war mit einer Hollywoodschaukel automatisch auch mit Sonne, Freizeit und Erholung assoziiert.

Alte Idee in neuen Gewändern

Seitdem hat sich die Hollywoodschaukel sehr gewandelt. „Ihr altbewährtes Konzept gibt es mittlerweile in allen möglichen Formen und Designs“, erklärt Roman Hiersig. Sowohl gradlinig als auch geschwungen, für draußen und für drinnen. Im Retrodesign mit gemusterten Polstern oder modern mit einfarbigen Polstern. Auch beim verarbeiteten Material gibt es Unterschiede: Es gibt günstige Versionen aus Kunststoff, die allerdings keine lange Lebenszeit besitzen und schnell unter der Witterung leiden, oder hochwertige Schaukeln aus Holz oder Edelstahl. Vor allem Modelle aus Edelstahl können dem Wetter gut Stand halten und bleiben somit besonders lange erhalten.

Wer nun selbst ein kleines Stück Sehnsucht oder Urlaub zu sich nach Hause holen oder sich weiter informieren möchte, kann das tun auf: https://www.edles-aus-edelstahl.de/