Seit nun mehr 30 Jahren finden in Deutschland schwer erkrankte Kinder zusammen mit ihren Familien in Ronald McDonald Häusern ein Zuhause in der Nähe von Spezialkliniken – damit die Kleinen neben ihrer Krankheit nicht auch noch gegen Einsamkeit und Heimweh kämpfen müssen. Für die Errichtung und die Erhaltung der kostengünstigen Unterkünfte ist die McDonald‘s Kinderhilfe Stiftung auf Spenden und Unterstützung angewiesen. Einen tatkräftigen Beitrag leistete die MKIB am 31. August 2017 im Ronald McDonald Haus Berlin Wedding: Mitarbeiter der MKIB ließen einen Tag lang Laptop und Kugelschreiber liegen, um mit Pinsel und Farbeimer etwas Wohlfühlatmosphäre in das Leben von Familien zu bringen, die schwere Zeiten durchleben.
Berlin. Es ist Ende August, die Sonne brennt erbarmungslos, das Thermometer zeigt 35°. Bereits seit Stunden schwingen die MKIBler den Pinsel, um frische Farbe an die Wände des Ronald McDonald Hauses in Wedding zu bringen. Für einen guten Zweck. Die schwer kranken Kinder der dort untergebrachten Familien müssen aufreibende Behandlungen im nahe gelegenen Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) oder der Charité Campus Virchow-Klinikum über sich ergehen lassen. Stundenlanges Ausharren, aufwendige Therapien und die unsichere Hoffnung auf Genesung bestimmen das Leben von Groß und Klein. Die behagliche Einrichtung des Ronald McDonald Hauses soll den Kindern wenigstens zeitweise etwas Ablenkung und schöne Momente bescheren – und auch den Eltern den stressigen Klinikalltag kurzfristig vergessen lassen, um neue Kraft schöpfen zu können.
Damit das gelingt, brauchte es im August etwas frische Farbe. Diese konnte zwar gestellt werden, es fehlte aber hoffnungslos an Manpower, um sie auch an Wände und Decken zu bringen. Hier konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MKIB einspringen. „Auch wenn unsere Kunden uns sicher vermisst haben, hoffe ich, dass die anderen Kollegen im Arbeitsalltag gut weiter helfen konnten“, erklärt Nico Auerbach, der selbst mit Pinsel und Farbrolle dazu beigetragen hat, drei Wohnappartements und einen Flur in Wedding zu verschönern. „Aber als uns die Anfrage der ING-DiBa, welche die Hilfsaktion hauptverantwortlich organisiert hat, erreichte, war uns im Hause sofort klar, dass wir hier einen sinnvollen Beitrag leisten konnten.“ Spätestens die Begegnung mit den kranken Kindern und ihren Familien hob den Grad der Emotionalität bei den Helfern auf eine neue Stufe. „Der Alltag lässt einen zu schnell vergessen, wie schnell eine schlimme Krankheit das Leben einer ganzen Familie in eine schwere Krise stürzen kann. Umso schöner ist es, zu sehen, dass man auch mit überschaubarem Aufwand Menschen etwas Gutes tun kann“, fasst Nico Auerbach seine Eindrücke des schweißtreibenden Tages zusammen, an den er sich gerne zurückerinnert. Besonders beeindruckt waren er und seine Kollegen von den sterilen Reihenappartements, in denen herzkranke Kinder losgelöst von der unwohnlichen Klinik zusammen mit ihren Eltern leben können.
So wichtig schön gestrichene Wände und ein Dach über dem Kopf auch sind, worauf es wirklich ankommt ist Gemeinschaft. „Geteiltes Leid ist zwar kein halbes Leid – aber zu sehen, dass man mit seinen Sorgen und Nöten nicht völlig alleine ist, hilft den Familien enorm bei der Bewältigung der schweren Krankheitsphasen“, erklärt Beate Schmidt, die ebenfalls vor Ort war. Im Ronald McDonald Haus Berlin Wedding ist die große Gemeinschaftsküche der Ort, an dem die Familien einmal in der Woche zusammenkommen, um miteinander zu kochen, zu essen und sich auszutauschen. Das gibt Eltern und Kindern Halt und lässt die Hoffnung aufkeimen, die schweren Krankheiten in Zukunft zu besiegen. In Wedding greifen viele Hände ineinander. Das zeigt sich im Haus auch an den farbenfrohen Aushängen, auf denen Gesuche und Wünsche publik gemacht und die zahlreichen Helfer benannt werden können.
Gemeinschaft wurde auch am Tag der Streichaktion groß geschrieben. Zusammen zu arbeiten, sich auszutauschen, gemeinsam am Abend nach erfülltem Tagwerk zu grillen, das schweißt zusammen und lässt die Anstrengungen, die hinter einen liegen vergessen. „Trotz der Plackerei war die Streichaktion eine richtig gute Sache. Wir haben zwar ein paar anstrengende Stunden Arbeit investiert, dafür aber gerade im Austausch mit den Familien so viel mehr zurückbekommen“, zieht Nico Auerbach für sich und seine Kollegen und Kolleginnen ein mehr als positives Fazit. „Da weiß man, dass man am Tag etwas wirklich grundlegend Notwendiges gemacht hat, wenn man abends erschöpft, aber zufrieden ins Bett fällt.“